Vitamin B7

Rohstoff

Vitamin B7 / Vitamin H

Vitamin H oder Biotin rechnen die Biologen eher zu den Vitaminen der B-Gruppe. Grund dafür sind die Funktionen, die es im Stoffwechsel wahrnimmt. So wird Vitamin H oft auch als Vitamin B7 oder Vitamin B8 bezeichnet. Die Verbindung ist in Wasser löslich und hitzestabil. Auch ist Biotin unempfindlich gegen die Anwesenheit von Sauerstoff, sodass es nicht zu oxydativen Abbauprozessen kommen kann. Vitamin H kann tierischer oder pflanzlicher Herkunft sein. Auch die Darmflora ist in der Lage, Biotin zu synthetisieren.

Biotin nimmt in biochemischen Abläufen die Stellung eines Coenzyms ein und ist als „prosthetische Gruppe“ in Verbindung mit Enzymen an Stoffwechselumsätzen beteiligt. Eine wichtige Rolle spielt Vitamin H im Fettstoffwechsel und im Metabolismus (Abbau) der Kohlenhydrate. Wahrscheinlich nimmt Biotin auch entscheidende Aufgaben in der Genregulation wahr.

Die Mangelsymptome, die bei einer Hypovitaminose des Biotins auftreten, sind sehr vielfältig. Müdigkeit und niedriger Blutdruck, Übelkeit und Mangel an Appetit, Anämie, Depressionen und Herzkomplikationen sind bei Vitamin H-Mangel beobachtet worden. Bei derart breit gestreuten und unspezifischen Symptomen gibt nur eine Urin- und Blutanalyse letzte Gewissheit, dass eine Hypovitaminose vorliegt.

Die empfohlene tägliche Aufnahme von Biotin liegt bei einem Erwachsenen bei etwa 50 µg (µg: Mikrogramm, das sind 1 Millionstel Gramm). Heranwachsende brauchen etwas weniger, bei Schwangeren und geschwächten Erwachsenden liegt der Bedarf etwas höher und kann durch Nahrungsergänzungsmittel sichergestellt werden. Dasselbe gilt für Menschen, die unter einer genetisch bedingten Resorptionsstörung des Dünndarms leiden. Auch der regelmäßige Konsum roher Eier oder entsprechender Produkte kann die Aufnahme von Biotin stören. Grund dafür ist die im Ei vorhandene Substanz Avidin, die das Biotin bindet und die die Aufnahme verhindert. In gegarten Eiern ist Avidin allerdings unschädlich. Vitamin H soll regelmäßiger Bestandteil der Ernährung sein, weil die Leber das wasserlösliche Vitamin nicht speichert. Überschüsse scheidet die Niere aus.

Die höchsten Mengen Biotin sind in Rinder- und Schweineleber mit 50 – 100 µg/100 g Frischgewicht enthalten. Daneben sind Nüsse und Vollkorngetreide gute Vitamin H-Lieferanten. So beträgt der Gehalt an Biotin in Erdnüssen etwa 30 µg/100 g. Auch Pflanzenöle und Trockenhefe sind hervorragende Quellen des Vitamins. Biotin kann auch in Form von Kapseln oder Tabletten therapeutisch durch den Arzt oder als Selbstmedikation aufgenommen werden.