CLA Pulver

Rohstoff

CLA/Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl ist aus der Naturheilkunde nicht mehr wegzudenken. Dabei wird das Öl längst nicht mehr ausschließlich in äußerlich anwendbaren Cremes verwendet, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln und Tabletten zur inneren Behandlung.

Die Nachtkerze oder Oenothera ist eine Gattung von Pflanzen mit etwa 120 Vertretern, die aus Amerika stammt. Überwiegend wird das Öl aus den Samen der Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) gewonnen. Entsprechend ihrem Namen besitzen die gelben Blüten die Form einer Kerze. Erst in der Abenddämmerung öffnen sie sich innerhalb weniger Minuten und verströmen einen intensiven Duft. Angelockt werden auf diese Weise vor allem Nachtfalter. Die Pflanze blüht noch bis zum Mittag des Folgetages. Sobald die Nachtkerze abgestorben ist, öffnen sich die Samenkammern und verteilen Hunderte von winzigen Samen, aus denen das wertvolle Öl gewonnen wird.

Zur Herstellung des Nachtkerzenöls werden die Samen getrocknet, da sie nicht mehr als 9% Wassergehalt aufweisen dürfen. Anschließend werden sie ohne Wärmezufuhr kalt gepresst. Aus Zeit- und Kostengründen werden aktuell auch Verfahren mit Wärmezufuhr und Zusatz verschiedener Chemikalien angewandt, jedoch gehen dabei wertvolle Wirkstoffe verloren. Nachtkerzenöl wird schnell ranzig nach dem Anbruch einer Flasche und sollte innerhalb von 3 Monaten verbraucht werden, während ein verschlossenes Gefäß noch 1 Jahr lang verwendet werden kann. In Kapselform vereinfacht sich die Lagerung erheblich.

Nachtkerzenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, die etwa 80% der Substanz ausmachen. Der menschliche Körper ist auf diese Stoffe angewiesen, kann sie jedoch nicht selbst herstellen, sondern bezieht sie aus der Nahrung, in der die Konzentration bei weitem nicht so hoch ist. Linolsäure ist eine der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren im Öl. Sie bildet durch chemische Prozesse im Körper die Gamma-Linolensäure, die im Nachtkerzenöl bereits in umgewandelter Form vorhanden ist. Sie hilft dem Körper bei der Herstellung von Prostaglandin E1, einem hormonähnlichen Stoff, der an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt ist. So senkt das Gewebshormon den Cholesterinspiegel, aktiviert die T-Lymphozyten, die für die Immunabwehr unerlässlich sind, unterstützt das hormonelle Gleichgewicht und wirkt heilend bei Hautentzündungen. Wenn im Körper durch Rauchen, Alkohol, Stress oder Bewegungsmangel der Umwandlungsprozess von Linolsäure zu Gamma-Linolensäure gestört wird, werden Hautentzündungen Tür und Tor geöffnet, die allerdings auf eine Therapie mit Nachtkerzenöl gut ansprechen.

Das Öl kann auf zweierlei Arten angewandt werden: Die äußerliche Anwendung als Öl oder als Bestandteil einer Creme hilft vor allem bei Hautreizungen und -entzündungen. Ein breiteres Anwendungsspektrum ergibt sich bei der Verwendung von Nachtkerzenöl als Nahrungsergänzungsmittel, in Form von Tabletten oder Kapseln. Da 10 bis 20% der Menschen keine delta-6-Desaturase bilden können, ein Enzym, das bei der Umwandlung von Linolsäure in Gamma-Linolensäure vonnöten ist, kann dieser Mangel durch die innere Zufuhr von Nachtkerzenöl behoben werden. Erkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) werden gemildert. Dabei bekämpft das Nachtkerzenöl aktiv die Ursache, nicht nur die Symptome der Krankheit. Die innere Anwendung mit Kapseln und Tabletten behandelt ebenso die rheumatischen Krankheitsbilder Polyarthritis und Morbus Bechterew. Vorbeugende Therapien mit Nachtkerzenöl-Kapseln gegen Pollenallergien und Prämenstruellem Syndrom sind in naturheilkundlichen Praxen längst üblich. Die Anwendung erfolgt hochdosiert über einen Zeitraum von mindestens 8 Wochen, da die Wirkung erst allmählich einsetzt.

Außerdem wird aus dem Öl der Nachtkerze, konjugierte Linolsäure gewonnen. Daher sind deren Extrakte im Bereich der Nahrungsergänzung und Kosmetik gefragt.