Ascorbinsäure

Raw material

L-Ascorbinsäure 

Vitamin C oder Ascorbinsäure ist eine organische Säure oder korrekter gesagt ein Säureanhydrit. Denn in reiner Form ist die Substanz eine weiße kristalline Festsubstanz. Erst im wässrigen Milieu gelöst erfolgt die saure Reaktion. Im Vergleich zu anderen Vitaminen ist Ascorbinsäure eine relativ einfache (niedermolekulare) Verbindung. Viele Säugetiere können Vitamin C selber herstellen, der Mensch ist hierzu allerdings nicht in der Lage und muss sich die den lebensnotwendigen Nährstoff mit der Nahrung zuführen.

Vitamin C reagiert chemisch als starkes Antioxidationsmittel. Darauf beruht auch ein Teil der physiologischen Funktionen. Bekannt ist beispielsweise die Eigenschaft der Ascorbinsäure, toxische Substanzen unschädlich zu machen. Mit dem Stichwort „Radikalfänger“ empfahl der Nobelpreisträger Linus Pauling die Aufnahme hoher Dosen Vitamin C zur Krebsprophylaxe. Freie Radikale sind instabile und daher aggressive Stoffe, die als Umweltgifte (Luftverschmutzung, Rauchen) oder mit der Nahrung (Braten, Grillen) in den Körper gelangen.

Daneben erfüllt Ascorbinsäure eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben im Körper. So ist die Schutzfunktion, die Erkältungskrankheiten verhindern hilft, landläufig bekannt. Eine wichtige Rolle spielt Vitamin C auch in der Bereitstellung der Stoffwechselenergie und ist damit ein wesentlicher Faktor unserer Vitalität. In der Synthese von Proteinen ist Ascorbinsäure ebenfalls funktionell eingebunden, was besonders im Aufbau des Bindegewebes zum Ausdruck kommt. Essentiell ist auch die Aktivität des Vitamins in der Biochemie des Cholesterins: Dieses „Steroid“ kann der Organismus nur mithilfe von Ascorbinsäure zu Gallensäuren abbauen. Steroide sind auch die Vorstufen einiger Hormone, zu dessen physiologischem Gleichgewicht Vitamin C beiträgt. Schon während des Verdauungsprozesses erweist sich die Vielseitigkeit der Ascorbinsäure: Im Darm fördert der Vitalstoff die Aufnahme von Eisen und Zink.

Den vielfältigen Funktionen steht eine ganze Reihe von Mangelerscheinungen gegenüber, wenn die tägliche Aufnahme von etwa 100 mg (Ein Milligramm entspricht 1/1 000 Gramm) drastisch unterschritten wird. Zusammengefasst werden die Symptome einer solchen Hypovitaminose unter dem Begriff „Skorbut“. Bevor die Zusammenhänge bekannt waren, ist Skorbut vor allem ein Leiden der Seeleute gewesen, die nur mangelhafte Essensrationen bekamen. Das erste Anzeichen des Skorbuts sind Blutungen des Zahnfleisches, ein Prozess, der sich bis zum Zahnverlust steigern kann. Entzündungen der Gelenke und Muskelabbau treten als weitere Folgen hinzu. Eine Bindegewebsschwäche führt dazu, dass Wunden kaum noch abheilen können. Fieberschübe resultieren aus einer zunehmenden Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten.

Als gute Quelle für Vitamin C gelten vor allem Zitrusfrüchte. Deren Gehalt ist mit etwa 50 mg/100g allerdings noch kein Spitzenwert und ist damit nicht höher als der unserer Kohlsorten. In Acerolakirschen beträgt die Konzentration der Ascorbinsäure bis zu 1 800 mg pro 100g Frischgewicht. Heimische Obstsorten mit hohem Gehalt an Vitamin C sind Johannisbeeren (200 mg/100g), frische Sanddornbeeren(500mg/100g), besonders aber Hagebutten (1300 mg/100g). Unter den Gemüsesorten sei roher Paprika empfohlen, der immerhin 150 mg/100g Vitamin C enthält.

Zu berücksichtigen ist, dass Ascorbinsäure nicht hitzestabil ist. So geht das wertvolle Vitamin beim Kochen größtenteils verloren. Wer sich ausreichend mit Vitamin C versorgen möchte, sollte auf genügend Rohkost achten. Desweiteren sei darauf hingewiesen, dass es Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln und Tabletten gibt, die entsprechende Dosen Ascorbinsäure enthalten.