Nutra K2

Rohstoff

Nutra K2

Vitamin K2 ist fettlöslich und spielt im menschlichen Körper insbesondere für die Blutgerinnung und für den Knochenaufbau eine wichtige Rolle. Bei dem Vitamin handelt es sich nicht um eine einzelne Substanz, sondern um eine mehrere Vertreter umfassende Gruppe von K-Vitaminen, die sich durch die Länge ihrer Seitenketten unterscheiden. Während Vitamin K2 in Europa erst in den letzten Jahren als Nahrungsergänzungsmittel an Bekanntheit gewonnen hat, ist das Vitamin in Japan bereits zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose zugelassen.

Unter anderem spielen die K-Vitamine eine wichtige Rolle für die Blutgerinnung und die Regulation des Knochengewebes sowie für das Zellwachstum und den Erhalt der Gefäßintegrität. Der Grund: Sie tragen zur normalen Funktion bestimmter Enzyme bei, die wiederum wichtige körperliche Reaktionen beeinflussen. Während der Einfluss von Vitamin K2 auf die Blutgerinnung bereits seit längerem bekannt und belegt ist, wird die Wirkung der K2-Vertreter auf die Aktivierung spezieller Knochen-Eiweiße gerade in Deutschland noch recht stiefmütterlich behandelt.

Essentielle Funktion bei der Calciumverteilung

Studien zeigen, dass Vitamin K – und insbesondere Vitamin K2 – einen positiven Einfluss auf die Knochen und den Knochenumbau hat und sich aus diesem Grund für die Prävention und Behandlung von Osteoporose-Patienten eignet. Auch für die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems und zur Vorbeugung einer Arteriosklerose spielt das Vitamin eine entscheidende Rolle. Denn Vitamin K trägt dazu bei, das für die Knochengesundheit so wichtige Calcium zu regulieren und im Körper zu verteilen.

Während ein Zuviel an Calcium sich an den Gefäßwänden der Arterien niederschlägt und eine Arteriosklerose begünstigt, führt ein Calciummangel langfristig zur Entkalkung von Knochen und Zähnen. Auch Osteoporose kann eine Folge des Mangels des Minerals sein. Vitamin K2 ist in der Lage, den Calcium-Stoffwechsel zu regulieren und den für die Knochen so wichtigen Mineralstoff in die Knochen zu transportieren – statt in die Blutgefäße. Bei der Regulierung und Verteilung von Calcium nimmt das Vitamin also eine Schlüsselrolle ein und zeigt so einen äußerst positiven Effekt auf das Herz-Kreislaufsystem.

Häufiger Mangel an Vitamin K2

Unabhängige Laboruntersuchungen zeigen, dass in westlichen Bevölkerungen ein Mangel an Vitamin K2 weit verbreitet ist. Wichtigster Grund für diese Unterversorgung ist, dass das Vitamin selbst in vermeintlich gesunden Ernährungsweisen nur in kleinen Mengen anzutreffen ist. Das liegt zum Teil daran, dass in der industrialisierten Tierhaltung kaum noch grünes Gras (Chlorophyll) gefüttert wird, das den Tieren als K2-Zufuhr dienen könnte. Das durch Massentierhaltung gewonnene Fleisch kann dem Menschen deshalb kaum als Quelle von Vitamin K2 dienen.

Im Gegensatz zu Vitamin K1 – welches sich durch einen ausgeklügelten „Recyclingmechanismus“ erneuert – muss Vitamin K2 täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Schon nach sieben Tagen kann es zu einem Vitamin-Defizit kommen. Das Problem: Der Mangel an Vitamin K2 bleibt häufig für lange Zeit unentdeckt. Da sich die möglichen Folgeerkrankungen wie Osteoporose und Arteriosklerose erst nach einigen Jahren bemerkbar machen, bleibt der Mangel oftmals lange unerkannt. Vor allem erkrankte Personen, aber auch alle anderen sollten daher Vitamin K2 als Nahrungsergänzung zu sich nehmen.

Unterschiedliche Arten von K-Vitaminen

Im Jahr 1929 entdeckte der dänische Biochemiker Henrik Dam die fettlöslichen Vitamin-K-Verbindungen. 1943 erhielt er, gemeinsam mit seinem Kollegen Edward A. Doisy, für seine Forschungen den Medizin-Nobelpreis. Noch heute ist die Forschungslage rund um das Vitamin vergleichsweise unübersichtlich. Viele Studien, die die Wirkmechanismen der K-Geschwister belegen, wurden erst in den letzten Jahren veröffentlicht. Aus diesem Grund wurden viele wertvolle Erkenntnisse noch nicht in die nährwert- und gesundheitsbezogenen EU-Richtlinien über Lebensmittel aufgenommen.

Als Vitamin K2 bezeichnet man eine ganze Gruppe von Substanzen, nämlich die sogenannten 2-Methyl-1,4-Naphthochinon-Derivate. Diese sind chemisch miteinander verwandt und unterscheiden sich hinsichtlich der Länge ihrer Seitenketten, also der Anzahl ihrer Isopren-Einheiten. So haben Vitamin K1 und K2 unterschiedlich lange Seitenketten. Für den menschlichen Stoffwechsel spielen allerdings nur Vitamin K1 und K2 eine praktische Rolle. Die auch als Menachinone bekannten Vitamine entstammen unterschiedlichen Quellen: Während Vitamin K1 durch Photosynthese entsteht und in grünen Pflanzen vorkommt, wird Vitamin K2 von Darmbakterien hergestellt. Beide sind fettlöslich und hitzebeständig, zeigen aber eine besondere Empfindlichkeit, wenn sie Licht ausgesetzt sind. Die beiden Vitamin-K-Derivate unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Wirkweise und besitzen folgende Eigenschaften:

Vitamin K1 (Phyllochinon)

Vitamin K1 wird durch die Ernährung aufgenommen und kommt hauptsächlich in grünen Pflanzen, also zahlreichen Gemüsesorten (zum Beispiel Brokkoli und Spinat) und manchen Obstsorten (Avocado), vor. Insbesondere für die Blutgerinnung spielt es eine wichtige Rolle. Dieser Funktion verdankt das Vitamin auch seinen Namen: Das „K“ ist abgeleitet von „Koagulation“, was Gerinnung heißt. Für das Kreislaufsystem spielt Vitamin K1 eine wesentliche Rolle: Es unterstützt die Leber bei der Synthetisierung der Moleküle, die die Blutgerinnung sicherstellen.

Etwa 80 Prozent der Menge an Vitamin K, die wir Menschen aufnehmen, entfällt auf Vitamin K2. Einmal in den menschlichen Stoffwechsel aufgenommen, verbleibt Vitamin K1 dort für nur etwa 1,5 Stunden.

Vitamin K2 (Menachinon)

Natürliche Quellen von Vitamin K2 sind vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Eier und Milcherzeugnisse. Weitere K2-Lieferanten sind fermentierte Nahrungsmittel, zum Beispiel Sauerkraut, Joghurt oder fermentierte Sojabohnen. Die betreffenden Lebensmittel enthalten das Vitamin allerdings nur in geringen Mengen. So enthalten fermentierte Milchprodukte durchschnittlich circa 15 Mikrogramm K2 pro 100 Gramm. Angesichts der Tatsache, dass der tägliche K2-Bedarf 100 bis 200 Mikrogramm beträgt, ist die Versorgung über herkömmliche Lebensmittel im Vergleich zu Vitamin K1 also nicht so einfach zu bewerkstelligen. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K2 setzt daher die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln voraus.

Mit der Unterscheidung in Vitamin K1 und Vitamin K2 hört die Vielfalt der K-Vitamine jedoch noch nicht auf. So hat auch das Vitamin K2 unterschiedliche Formen, die nach der Anzahl ihrer chemischen Seitenketten als Menachinon 4 bis 13 unterschieden werden. Die Länge der Seitenketten entscheidet auch darüber, wie gut der Wirkstoff vom Organismus aufgenommen werden kann und wie lange er im Körper zur Verfügung steht. Gut erforscht sind Menachinon-4 (MK-4) und Menachinon-7 (MK-7). Die Varianten des Vitamin K2 dienen zwar demselben Zweck, unterscheiden sich aber in ihrer Wirksamkeit. Mk-7 geht diesbezüglich als klarer Gewinner hervor: Zwar haben beide Vitamine eine sehr gute Bioverfügbarkeit und werden aus den jeweiligen zugeführten Substanzen fast gänzlich aufgenommen. Der entscheidende Unterschied zeigt sich aber in der Halbwertszeit: Während der Körper MK-4 schon nach wenigen Stunden wieder ausscheidet, bleibt MK-7 für 72 Stunden im Blut aktiv.

Herstellungsarten von Vitamin K2 und mögliche Qualitätsunterschiede

Unterschiede zwischen Vitamin K2 cis- und all-trans

Vitamin K2 tritt also in den Varianten MK-4 bis MK-13 auf. K2 MK-7 wiederum unterteilt sich in zwei weitere molekulare Formen: cis- und all-trans. Die cis- und trans-Isomere unterscheiden sich lediglich durch ihren geometrischen Aufbau – der allerdings entscheidende Folgen für ihre Bioverfügbarkeit hat. So kann der menschliche Körper nur die trans-Form von MK-7 binden. Aufgrund ihrer geometrischen Voraussetzungen docken die trans-Isomere problemlos an die entsprechenden Enzyme an, während die cis-Moleküle sich kaum anbinden und daher größtenteils wirkungslos bleiben.

Diese Differenz zwischen cis und all-trans spielt eine essentielle Rolle bei der Auswahl von Vitamin-K2-Präparaten. So werden immer wieder Produkte verkauft, die zum größten Teil aus den wirkungslosen cis-Isomeren bestehen. Hier zeigen sich eindeutige Qualitätsunterschiede. Zum einen sollte man beim Kauf eines Vitamin-K2-Präparats darauf achten, dass es den Wirkstoff Vitamin K2 MK-7 enthält. Zum anderen sollte es sich dabei um die trans-Form von MK-7 handeln.

MK-7 – natürliches Natto oder fermentierte Öle?

Um sicherzugehen, dass man die derzeit beste und wirksamste Form von Vitamin K2 kauft, sollte man also auf die Artikelbezeichnung „Vitamin K2 MK-7 all-trans“ achten. Nur Produkte, die über einen trans-Anteil von mehr als 98 Prozent verfügen, erhalten diese Auszeichnung. Auf dem Markt sind eine ganze Reihe an Nahrungsergänzungsmitteln dieser Art von MK-7 erhältlich. Einkäufer sowie Endkunden sollten dabei jedoch genau hinsehen. Der Grund: MK-7 all-trans ist wird in zwei unterschiedlichen Formen angeboten:

– MK-7 Menachinon, das durch Fermentation aus natürlichen Nattokulturen gewonnen wird
– MK-7 Menachinon, das mit Hilfe organischer Synthese aus pflanzlichen Ölen hergestellt wird

Der Unterschied zwischen beiden Varianten liegt also in ihrer Herstellungsart. In beiden Fällen wird ein natürlicher Ausgangsstoff genutzt. So wird Vitamin K2 MK-7 aus Natto, einem traditionellen japanischen Lebensmittel aus Sojabohnen, gewonnen. Es erfolgt eine Fermentation, was bedeutet, dass der Ausgangsstoff in Säure, Gase oder Alkohol umgewandelt wird, indem man ihm Mikroorganismen zugibt. Bekannte fermentierte Produkte sind Milcherzeugnisse wie Käse oder Buttermilch, Sauerteig oder alkoholische Getränke wie Bier. Als Nährmedium für MK-7 dient in der Regel die Sojabohne. Da in dieser mehrere Allergene enthalten sind, weicht man auch immer wieder auf die Kichererbse aus.

Nachteilig bei der Gewinnung von MK-7 aus Natto ist, dass die Qualität des Endprodukts großen Schwankungen unterworden ist. Die durch Fermentation entstehenden Formen von Vitamin K2 umfassen nämlich lediglich MK-4, MK-6 und MK-9. Um MK-7 zu gewinnen, müssen diese K2-Varianten in einem aufwändigen Prozess voneinander getrennt werden. Reinheit und Qualität des Ergebnisses sind je nach Hersteller sehr unterschiedlich.

Für die Herstellung von MK-7 durch organische Synthese dagegen synthetisiert man die Pflanzenöle Geraniol und Citronella. Die beiden in ihrer Struktur sehr ähnlichen Öle gehen eine Verbindung ein und verändern dadurch ihre ursprünglichen Eigenschaften – so entsteht zu 100 Prozent reines Vitamin K2 MK-7. Während derzeit nur etwa 30 Prozent des erhältlichen MK‑7 aus synthetischer Herstellung gewonnen werden, steigt diese Zahl kontinuierlich an.

Die NutraK2-Produkte enthalten Vitamin K2 aus organischer Synthese und damit zu 100 Prozent reines, hocheffizientes Vitamin K2 MK-7 all-trans.

Für Knochen und Herz – Wirkung von Vitamin K2

Die seit 1990 laufende Rotterdam Studie zeigt, dass eine überdurchschnittliche Aufnahme von Vitamin K2 MK-7 mit einem verringerten Arteriosklerose-Risiko sowie einem verringerten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einhergeht. Bei den untersuchten Personen konnte außerdem eine geringere Gesamtmortalität festgestellt werden. Dieser positive Einfluss zeigt sich ausschließlich im Zusammenhang mit der vermehrten Zufuhr von Vitamin K2. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass nur Vitamin K2 fähig ist, die entsprechenden Proteine zu aktivieren.

Knochen- und Zahngesundheit

Vitamin K2 ist verantwortlich für die Steuerung und Regulierung des Calcium-Stoffwechsels – und damit für eine Vielzahl wichtiger Funktionen und Prozesse im Körper. So dient der Botenstoff Calcium unter anderem der Bildung und dem Erhalt von Knochen und Zähnen.

Die gelegentliche Bezeichnung von Vitamin K als „Knochen-Vitamin“ spricht also für sich. Menachinon ist ein wichtiger Schlüssel für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen. Der Grund dafür ist, dass das Vitamin zur Aktivierung entscheidender Eiweißverbindungen wie Osteocalcin sowie des Matrix-GLA-Proteins (MGP, Gamma-Carboxylglutaminsäure) beiträgt. Vitamin K2 bewirkt die sogenannte Carboxylierung, die Verbindung des im Körper vorhandenen Calciums mit Proteinen. In der Folge werden Osteocalcin und MGP aktiviert und können ihre Aufgabe – das Binden freien Calciums im Blut und seine Einlagerung in Knochen und Zähnen – erfüllen. Vitamin K2 trägt also dazu bei, dass Calcium in die Knochen gelangt und sich nicht etwa in den Arterien ablagert. Dies verhindert das Verkalken der Arterien und hat daher einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislaufsystem.

Insbesondere die Aktivierung des Peptidhormons Osteocalcin spielt für die Knochengesundheit eine Rolle. Ein Prozent der Knochenmatrix besteht aus Osteocalpin, außerdem reguliert es den Aufbau und die Mineralisierung des Skeletts. Sind die Calcium-bindenden Proteine dagegen inaktiv, kann das sich Calcium in den Gefäßen anlagern. Die langfristige Folge sind poröse Knochen und Zähne, das Frakturrisiko steigt und die Zähne werden anfälliger.

Herzgesundheit

Neben seiner Wirkung auf die Knochengesundheit spielt Vitamin K2 also auch eine essentielle Rolle für den Schutz der Arterien vor Verkalkung und Plaque-Ablagerungen. Beides wirkt dem Entstehen von Arteriosklerose entgegen. Belegt sind diese Erkenntnisse beispielsweise durch die Rotterdam-Studie aus dem Jahr 2004, die mit mehreren Vergleichsgruppen arbeitete. Zudem legen die Studienergebnisse den positiven Einfluss eines hohen Vitamin-K2-Spiegels auf die Gefäßelastizität nahe.

Da das Matrix-GLA-Protein durch die Zufuhr von Vitamin K2 aktiviert wird und dadurch freie Calciumionen gebunden werden, können sich diese nicht an den Gefäßwänden ablagern. Damit erweist sich K2 als effizienter Wirkstoff im Kampf gegen Gefäßverkalkung und Osteoporose. Vitamin K2 punktet im Vergleich zu K1 daher nicht nur durch einen längeren Verbleib im Stoffwechsel, sondern auch mit einer anderen, höheren Wirksamkeit und einem höheren Aktivitätspotenzial.

Auch die plaque-reduzierenden Eigenschaften von Vitamin K2 sind wissenschaftlich belegt. So zeigt eine in der niederländischen Fachzeitschrift Atherosclerosis erschienene Studie, dass eine Vitamin-K2-reiche Ernährung die Bildung von Plaque-Ablagerungen in den Blutgefäßen deutlich reduziert. Auch die Rotterdam-Studie belegt über einen Beobachtungszeitraum von zehn Jahren hinweg, dass Personen, deren Ernährung überdurchschnittlich reich an Vitamin K2 ist, weniger Calcium-Ablagerungen in den Arterien aufwiesen als andere. Darüber hinaus stellte die Studie fest, dass eine ausreichend hohe Zufuhr an Vitamin K2 das Risiko einer Arteriosklerose um 50 Prozent senken kann. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, sinkt ebenfalls um 50 Prozent.

Laut einer Studie, in der Ratten der Vitamin-K-Antagonist Warfarin verabreicht wurde, ist Vitamin-K2 sogar in der Lage, bereits vorhandene Verkalkungen rückgängig zu machen. Die Ratten erhielten das Warfarin, das eine dem Vitamin K2 gegensätzliche Wirkung zeigt, um eine Verkalkung der Arterien zu erreichen. Das Mittel hemmt die Blutgerinnung und ist – insbesondere in den USA – häufig Bestandteil blutverdünnender Medikamente. Es hindert das Vitamin K2 an der Regulierung des Calcium-Spiegels. Aus diesem Grund sind bekannte Nebenwirkungen von Warfarin Arteriosklerose und Osteoporose.

Ein Teil der an Arteriosklerose leidenden Ratten wurde mit Vitamin-K2-haltiger Nahrung gefüttert, der Rest erhielt normales Futter. Die Gabe von Vitamin K2 hatte im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Reduktion der Arterienverkalkung um 50 Prozent zur Folge.

Schwangerschaft

Studien zeigen, dass eine überdurchschnittliche K2-Zufuhr während der Schwangerschaft sowohl Mutter als auch Kind zuträglich sein kann. Da das ungeborene, wachsende Kind einen hohen Bedarf an Calcium hat, leiden viele Schwangere an einem Calciummangel. Zudem leiden Säuglinge aufgrund des geringen Anteils des Vitamins in der Muttermilch häufig an einem Mangel an Vitamin K2.

Postmenopause

Vergleichsstudien legen eine positive Wirkung von Vitamin K auf die Knochendichte älterer Menschen nahe. Dies gilt insbesondere für Frauen in der Postmenopause. So erleiden postmenopausale japanische Frauen, die viel Vitamin K zu sich nehmen, sehr viel seltener eine Hüftfraktur als solche mit einem geringeren MK-7-Gehalt im Blut. Dies liegt daran, dass die untersuchten Frauen, die viel Vitamin K2 in Form von Natto zu sich nehmen, im Vergleich zu ihren gleichaltrigen Geschlechtsgenossinnen eine höhere Knochenmineraldichte aufweisen.

Die „Maastricht Osteostudy“ untersuchte und behandelte 244 Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren für eine Dauer von drei Jahren. Während ein Teil der Frauen pro Tag 180 Mikrogramm Vitamin K2 MK-7 erhielt, bekam die Kontrollgruppe lediglich ein Placebo. Nur bei den Frauen, die MK-7 zu sich nahmen, konnte ein signifikanter Anstieg aktivierten Osteocalcins festgestellt werden. Zusätzlich nahm der altersbedingte Knochenverlust im Oberschenkelknochen und im Bereich der Lendenwirbelsäule bei den Probandinnen dieser Gruppe langsamer ab. Die beobachtete Abnahme des Abbaus betrug 35 bis 40 Prozent. ); eine vollständige Verhinderung des Abbaus war durch die Nahrungsergänzung alleine nicht möglich. Zudem konnte die Aufnahme von MK-7 den Verlust an Wirbelknochen in der unteren Brustregion signifikant verringern.

Zusammenspiel mit anderen Vitalstoffen

Ob das Knochengerüst im Laufe des Lebens gesund bleibt oder nicht, hängt ganz wesentlich vom Zusammenspiel bestimmter Mineralstoffe ab. „Beste Freunde“ beim Erhalt intakter Knochen sind vor allem Vitamin K und Vitamin D, aber auch Calcium und Magnesium. Letztere liegen idealerweise in einem Verhältnis von 2 zu 1 vor. Vitamin K2 ist verantwortlich dafür, die Mineralstoffe in die Knochen einzulagern. Zur gleichen Zeit ist es darauf angewiesen, dass Vitamin D das Calcium richtig verwertet und zudem die relevanten Proteine aktiviert. Kommt es also zu einem Mangel an K2, werden Calcium und Magnesium nicht in die Knochen transportiert und lagern sich stattdessen im Gewebe der Weichteile und den Knorpeln ab. Steht dagegen nicht genug Vitamin D3 zur Verfügung, gibt es zu wenig verwertbares Calcium und es fehlt an Proteinen.

Zwischen den Vitaminen K und D besteht also ein sensibles Gleichgewicht. Die Stoffe sind aufeinander angewiesen und verstärken sich zur gleichen Zeit gegenseitig. Für die Nahrungsergänzung ist es daher besonders sinnvoll, Vitamin D immer in Verbindung mit Vitamin K2 einzunehmen. Denn während Vitamin D die Calciumkonzentration im Blut steigert und dazu beiträgt, dass es richtig verwertet wird, gelangt das Calcium nur mit Hilfe von Vitamin K2 dorthin, wo es gebraucht wird.

Bei der Einnahme von Vitamin K2 können sich Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln ergeben. Dabei handelt es sich um die sogenannten Vitamin-K-Antagonisten, gerinnungshemmende Wirkstoffe aus der Gruppe der Antithrombotika. Diese werden zur Prävention und Behandlung thromboembolischer Erkrankungen eingesetzt. Häufig eingesetzte Beispiele sind Phenprocoumon (Marcoumar) und Acenocoumarol (Sintrom). Die Medikamente hemmen die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren, indem sie die Neubildung von von Vitamin K verhindern. Eine der häufigsten möglichen Wechselwirkungen treten Organblutungen auf, die nur in seltenen Fällen lebensbedrohlich sind.

Empfohlene Anwendung und Dosierung

Mögliche Ursachen für einen zu niedrigen Vitamin-K2-Gehalt im Blut können beispielsweise eine ungesunde Ernährung, aber auch eine gestörte Darmflora sein. Aber auch eine vermeintlich gesunde, ausgewogene Ernährungsweise kann einen Mangel an Vitamin K2 nicht immer ausgleichen. Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beträgt der tägliche Bedarf an Vitamin K2 für Frauen 65 Mikrogramm und für Männer 80 Mikrogramm. Zahlreiche Studien jedoch gehen davon aus, dass diese Werte zu niedrig angesetzt sind und lediglich die Mindestanforderung für eine funktionierende Blutgerinnung darstellen. Um die positiven Effekte des Vitamins auf den Knochenstoffwechsel auszunutzen, ist eine höhere Dosierung zwischen 100 und 200 Mikrogramm am Tag erforderlich.

Vitamin K2 ist als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln und Tropfen erhältlich. Die alleinige Versorgung mit dem Vitamin über Nahrungsmittel ist leider kaum ausreichend. Zwar gibt es Lebensmittel, insbesondere Fleisch und Milchprodukte, die besonders reich an Vitamin K2 sind. Doch der jeweilige Gehalt an Vitamin K2 reicht in der Regel nicht aus, um eine optimale Versorgung des Körpers zu gewährleisten und in den Genuss der gesundheitsfördernden Aspekte des Vitamins zu kommen. So ist die Schwankungsbreite sehr hoch und die betreffenden Lebensmittel enthalten nur selten mehr als 40 bis 60 Mikrogramm pro 100 Gramm.

Sollte die Zufuhr über die Nahrung nicht ausreichen, bietet sich also die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels an. Gerade ältere Menschen mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Hüftfrakturen sollten ihre tägliche Zufuhr an Vitamin K2 hochfahren. Vitamin K2 kann als Kapsel oder in Form von Tropfen eingenommen werden und wird häufig in Kombination mit Vitamin D3 (D3K2) und Calcium angeboten. Die tägliche Dosierung beträgt je nach Präparat zwischen 100 und mehreren Hundert Mikrogramm. In der Regel wird das entsprechende Präparat einmal am Tag eingenommen. Die Gefahr einer Überdosierung ist äußerst gering.